Beim Wuppertaler SV platzte am Freitag die Trainer-Bombe: Denn so kann man das Aus von Björn Mehnert durchaus beschreiben. Niemand hätte wohl zu diesem Zeitpunkt gedacht, dass sich die Wege des WSV und des 46-Jährigen trennen würden. Noch zu Wochenbeginn hatte WSV-Sportchef Stephan Küsters gegenüber RevierSport betont, dass Mehnert nicht zur Disposition stehe.
Wie viel Wert solche Worte im Profifußball - der WSV ist ein Profiverein - besitzen, sieht man wieder einmal am jüngsten Beispiel an der Wupper. Auch, wenn es offiziell heißt, dass Mehnert auf den Verein zugegangen sei.
Auch wird durch das Mehnert-Aus in Wuppertal mal wieder gezeigt, dass sich ein Trainer für die Vergangenheit nichts kaufen kann. Niederrheinpokal-Sieger, Niederrheinpokal-Finalist, zuletzt Platz drei in der Regionalliga West - das sind die Erfolge von Björn Mehnert als WSV-Trainer. Nicht zu vergessen: Der gebürtige Dortmunder kann in 83 Pflichtspielen als WSV-Coach einen Punkteschnitt von 1,93 Zählern pro Partie vorweisen. Nur Carsten Rump (2,06, Trainer des SV Rödinghausen) und Sascha Hildmann (2,07, SC Preußen Münster) können aktuell in der Regionalliga West eine bessere Bilanz vorweisen.
Doch während sich Hildmann und Rump am Wochenende im Gipfeltreffen mit ihren Mannschaften duellieren, durchlebt der Wuppertaler SV eine sportliche Krise. Zehn Punkte aus acht Spielen bei nur zwei Siegen, das ist alles zu wenig für die Ansprüche des WSV. Neun Punkte hinken die Bergischen Tabellenführer Preußen Münster bereits hinterher.
Die Rot-Blauen wollten oben mitmischen und wollen noch einmal alles versuchen, inklusive dieses frühzeitigen Trainerwechsels, um den sportlichen Turnaround zu schaffen und an Münster sowie Rödinghausen herankommen. Um diese Chance anzugehen, gehen Wuppertals Erfolgstrainer, so kann man Mehnert definitiv titulieren, und der WSV ab sofort getrennte Wege.